Für den bevorstehenden G7-Gipfel im süditalienischen Apulien wurden 2500 Polizisten aus ganz Italien zur Sicherung des hochkarätigen Treffens abgestellt. Anders als die Gipfelteilnehmer, die in luxuriösen Fünf-Sterne-Hotels untergebracht sind, mussten die Polizisten zunächst auf einem heruntergekommenen Kreuzfahrtschiff nächtigen. Die Zustände auf der „Mykonos Magic“ waren so schlecht, dass das Schiff inzwischen beschlagnahmt wurde.
Miserable sanitäre Bedingungen
Die Polizeigewerkschaft COISP berichtete von katastrophalen hygienischen Verhältnissen auf dem Schiff. Unbenutzbare Toiletten, heruntergekommene Duschen und überflutete Kabinen waren nur einige der Probleme, mit denen die Polizisten konfrontiert waren. Aufgrund zahlreicher Beschwerden beschlagnahmten die Behörden schließlich das Schiff und verlegten die Polizisten in Hotels.
Klimaanlage defekt und unzumutbare Essensversorgung
Die italienische Zeitung „La Republica“ schilderte weitere Missstände: Die Klimaanlage auf der „Mykonos Magic“ war defekt, was dazu führte, dass die Polizisten bei brütender Hitze mit offenen Kabinentüren schlafen mussten. In den Kabinen tropfte es von der Decke, und die Beamten mussten stundenlang anstehen, um eine kalte Mahlzeit zu bekommen. Diese untragbaren Bedingungen wurden von der Polizeigewerkschaft SILF ebenfalls scharf kritisiert, die die Polizisten „wie Mäuse eingepfercht“ auf dem Schiff beschrieb.
Sicherheitsvorkehrungen für den G7-Gipfel
Für den dreitägigen Gipfel, zu dem auch Bundeskanzler Olaf Scholz und US-Präsident Joe Biden erwartet werden, wurden Sicherheitskräfte aus ganz Italien mobilisiert. Die Wahl des Quartiers für die Polizisten war jedoch mehr als unglücklich. Die „Mykonos Magic“, ein ehemals von Costa Cruises betriebenes Schiff, das nun der griechischen Fährgesellschaft Seajets gehört, erwies sich als völlig ungeeignet für die Unterbringung der Sicherheitskräfte.
Konsequenzen und Reaktionen
Die beschämenden Zustände sorgten für erhebliches Aufsehen und Empörung. Nach der Beschlagnahmung des Schiffes und der Verlegung der Polizisten in Hotels, bleibt die Frage offen, wie es zu dieser Fehlentscheidung kommen konnte. Die Gewerkschaften fordern Aufklärung und Konsequenzen, um sicherzustellen, dass sich ein solcher Vorfall nicht wiederholt.
Fazit: Eine Lektion in Missmanagement
Der Vorfall rund um die Unterbringung der Polizisten für den G7-Gipfel in Apulien zeigt auf drastische Weise, wie mangelndes Management und fehlende Planung zu gravierenden Problemen führen können. Während die politischen Führer in luxuriösen Unterkünften logieren, wurde das Sicherheitspersonal auf einem schrottreifen Schiff untergebracht, was nicht nur die Moral der Beamten untergrub, sondern auch die Effektivität der Sicherheitsmaßnahmen gefährden könnte.
Die schnellen Reaktionen auf die Beschwerden und die Verlegung in Hotels sind zwar zu begrüßen, werfen jedoch ein Schlaglicht auf die Notwendigkeit besserer Planung und Wertschätzung für diejenigen, die für die Sicherheit solcher Großereignisse verantwortlich sind. Es bleibt zu hoffen, dass die Lehren aus diesem Vorfall gezogen werden und zukünftige Veranstaltungen besser vorbereitet werden.