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Wirtschaftliche Sorgen wachsen: Deutschland droht drittes Rezessionsjahr in Folge

Wirtschaftliche Sorgen wachsen: Deutschland droht drittes Rezessionsjahr in Folge

von | Montag, 2. Juni 2025 | Politik

Berlin, 27. Mai 2025 – Die deutsche Wirtschaft steht vor einem historischen Tiefpunkt. Laut einer aktuellen Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) unter mehr als 23.000 Unternehmen droht 2025 bereits das dritte Jahr in Folge mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) – ein in der Geschichte der Bundesrepublik bislang einmaliger Vorgang.

Die DIHK prognostiziert für das laufende Jahr ein Minus von 0,3 Prozent beim BIP – trotz eines soliden Starts ins Jahr. Damit rückt die Gefahr einer lang anhaltenden wirtschaftlichen Schwächephase in den Fokus.

Kaum Optimismus in Sicht

„Der dringend benötigte wirtschaftliche Aufbruch lässt weiterhin auf sich warten“, warnte DIHK-Hauptgeschäftsführerin Helena Melnikov. Die Stimmung in vielen Branchen bleibt angespannt. Ihre Mahnung: „Wir müssen alles daran setzen, dass 2025 kein verlorenes Jahr wird.“

Export unter Druck – Handelskonflikte belasten Industrie

Besonders kritisch sehen die Unternehmen den internationalen Handel. Der aktuelle Handelskonflikt mit den USA trifft die exportstarke deutsche Wirtschaft hart. Seit der Einführung neuer US-Zölle durch Präsident Donald Trump im April verschlechtert sich die Lage weiter. Rund 29 Prozent der befragten Unternehmen erwarten rückläufige Exporte – nur 19 Prozent rechnen mit einem Plus. Die Exportprognose für 2025 fällt mit einem erwarteten Rückgang von 2,5 Prozent sogar schlechter aus als im Vorjahr (2024: -1,8 %).

Zwar wurden einzelne Zölle inzwischen temporär aufgehoben, doch die Unsicherheit bleibt. Die Bundesbank spricht inzwischen von einer „neuen Normalität“, in der unvorhersehbare Entscheidungen aus Washington zur wirtschaftlichen Realität gehören.

Investitionsbereitschaft sinkt, Personalabbau droht

Auch im Inland zeichnet sich kein positiver Trend ab. Die Investitionsfreude ist auf einem Tiefpunkt: Nur 19 Prozent der Unternehmen planen eine Erweiterung ihrer Kapazitäten. Parallel dazu wächst die Zurückhaltung bei der Personalplanung. Während nur 13 Prozent neue Mitarbeitende einstellen wollen, planen 22 Prozent Stellenstreichungen. Zudem kämpfen 43 Prozent der Firmen mit Liquiditätsproblemen.

Wirtschaftspolitik in der Kritik

Obwohl die Bundesregierung Maßnahmen wie günstigere Energiepreise, steuerliche Entlastungen und neue Investitionsanreize angekündigt hat, sehen viele Unternehmen weiterhin gravierende Probleme. 59 Prozent nennen die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen als zentrales Geschäftsrisiko. Kritikpunkte sind unter anderem hohe Arbeitskosten, übermäßige Bürokratie und neue Handelsbarrieren.

 

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