Berlin – Vier Jahre nach einem hitzigen TV-Duell zwischen Hubertus Heil (52, SPD) und Friedrich Merz (69, CDU) bei Maischberger kam es nun zur späten Versöhnung – allerdings mit Einschränkungen.
In der Sendung Maischberger ließ der ehemalige Bundesarbeitsminister Heil durchblicken, dass ihm das damalige Aufeinandertreffen mit CDU-Chef Merz unangenehm in Erinnerung geblieben ist – und entschuldigte sich halbherzig. Dabei konnte er sich jedoch einen Seitenhieb gegen seinen einstigen Kontrahenten nicht verkneifen.
Rückblick: Das hitzige Duell 2021
Im Bundestagswahlkampf 2021 warf Friedrich Merz seinem damaligen Diskussionspartner Heil vor, Aussagen bewusst zu verdrehen. Wütend rief Merz damals:
„Herr Heil, jetzt bleiben Sie doch bitte einmal dabei, was ich sage. Jeder Satz wird von Ihnen rumgedreht! Sehr unangenehme Diskussion mit diesem Mann!“
Heils bissige Reaktion:
„Dieser Mann ist ein Bundesminister und Ihr Mitbürger, Herr Merz!“
Heil gesteht Fehler ein – mit ironischem Unterton
Moderatorin Sandra Maischberger hakte in der aktuellen Sendung nach:
„Es gibt den Verdacht, dass Friedrich Merz zu impulsiv ist. Man konnte den Verdacht haben, dass Sie das getestet haben in dieser Sendung.“
Heils Reaktion:
„Frau Maischberger, Sie haben das selbst geschafft, dass wir beide keine Impulskontrolle in dieser Sendung hatten. Das war keine Sternstunde für uns beide.“
Er gesteht, dass er sich im Nachgang unwohl fühlte – ebenso wie vermutlich auch Merz. Streit sei zwar Teil der Demokratie, doch der Austausch sei zu persönlich geworden.
„Ich fand das keine gute Sendung, dass wir beiden Jungs so die Impulse verloren haben.“
Norddeutsches Temperament mit brasilianischem Vergleich
Heil versuchte den Moment mit einem Augenzwinkern einzuordnen:
„Ich bin ja Niedersachse, wir sind die Brasilianer des Nordens – aber an diesem Punkt ging es auch mit mir durch. Und das war nicht okay.“
Politisches Aus und Zukunftspläne
Zur Frage, warum er nicht mehr Minister ist, sagte Heil, das habe sich durch Personalentscheidungen ergeben – Stichwort: zu viele Niedersachsen. Auch die Überlegung, Fraktionschef zu werden, sei gescheitert – an mangelnder Rückendeckung aus der Parteispitze.
„Es war Wehmut dabei, aus dem Amt zu scheiden, aber es ist keine Bitterkeit dabei.“
Bürgergeld, Kampagnen und mediale Hetze
Deutliche Worte fand Heil zur öffentlichen Kritik am Bürgergeld. Der weitgehende Verzicht auf Sanktionen sei „eher eine Idee der Grünen“ gewesen. Medien hätten teils gezielt negative Stimmung gemacht:
„Der niedrige Instinkt, nach unten zu treten, war bei einigen Boulevardmedien sehr ausgeprägt.“
Heil privat: Warum sein Sohn Leo heißt
Zum Abschluss wurde es persönlich: Auf die Frage nach Papst Leo XIV. antwortete Heil charmant:
„Ich bin evangelisch. Aber ich habe eine natürliche Sympathie: Mein Sohn heißt Leo.“