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Hochwasser in Süddeutschland: Landwirte fürchten um ihre Existenz

Hochwasser in Süddeutschland: Landwirte fürchten um ihre Existenz

von | Freitag, 7. Juni 2024 | Wirtschaft

München – Die Hochwasserkatastrophe in Süddeutschland hat massive Auswirkungen auf die Landwirtschaft. Felder stehen unter Wasser, Tiere mussten evakuiert werden und die Ernte vieler Höfe ist vernichtet. Das Ausmaß der Schäden ist noch nicht abzusehen, doch eines ist sicher: Die Existenz vieler Landwirt*innen ist bedroht.

Landwirtschaftliche Flächen verwüstet:

„Die Wassermassen haben oft große Teile der Ernte für dieses Jahr vernichtet“, sagte Markus Drexler, Sprecher des Bayerischen Bauernverbandes (BBV). Besonders betroffen sind Schwaben und Teile von Ober- und Niederbayern. Getreide, Rüben, Kartoffeln, Mais, Sonderkulturen wie Feldgemüse, Erdbeeren und Himbeeren – all diese Pflanzen sind durch das Hochwasser stark geschädigt oder sogar zerstört.

Ställe evakuiert, Schadstoffe auf den Feldern:

Zusätzlich zu den Ernteausfällen mussten in den Hochwassergebieten auch Ställe evakuiert werden. Die Tiere konnten meist bei anderen Landwirt*innen untergebracht werden. Ob die Ackerflächen wieder nutzbar gemacht werden können, hängt davon ab, ob Schadstoffe aus dem Hochwasser auf die Felder geschwemmt wurden.

Landwirtschaftsministerin Kaniber verspricht Hilfe:

Die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) hat den von der Flutkatastrophe betroffenen Landwirt*innen mindestens 100 Millionen Euro Hilfsgelder zugesagt. Doch der BBV-Generalsekretär Carl von Butler warnt, dass diese Hilfen für viele Betriebe nicht ausreichen werden. In einigen Fällen droht sogar die Existenzgefährdung.

Versicherungsschutz unzureichend:

Die Versicherung von Ernteausfällen durch Hochwasser ist ein komplexes Thema. Die in Bayern geförderte Mehrgefahrenversicherung (MGV) deckt zwar Schäden durch Starkregen ab, Überschwemmungen durch Bachüberschwemmungen hingegen sind nicht versichert.

Erneute Unwettergefahr:

Als wäre die Situation nicht schon schlimm genug, drohen am Freitagabend im Süden Bayerns erneut Gewitter und Starkregen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vor erheblichen Gefahren, da die bereits angeschwollenen Gewässer und die durchfeuchteten Böden erneut zu Überschwemmungen führen können.

Fazit:

Die Hochwasserkatastrophe in Süddeutschland hat die Landwirtschaft schwer getroffen. Landwirt*innen kämpfen mit immensen Ernteausfällen, Tierrettung und der ungewissen Zukunft ihrer Betriebe. Die zugesagten Hilfsgelder sind ein wichtiger Schritt, doch es ist klar, dass die Branche langfristige Unterstützung benötigt, um diese Krise zu bewältigen.

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