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Kein Plastik mehr: Bahncards 25 und 50 ab sofort nur noch digital!

Kein Plastik mehr: Bahncards 25 und 50 ab sofort nur noch digital!

von | Sonntag, 9. Juni 2024 | Wirtschaft

Ab sofort werden die Bahncards 25 und 50 ausschließlich in digitaler Form angeboten. Mit diesem Schritt verabschiedet sich die Deutsche Bahn von den traditionellen Plastikkarten. Ab dem 9. Juni gekaufte Bahncards sind nur noch digital verfügbar, während bestehende Plastikkarten bis zu ihrem Ablauf gültig bleiben. Die Bahncard 100 bleibt jedoch weiterhin als Plastikkarte erhältlich. Dieser Schritt hat sowohl positive als auch kritische Reaktionen hervorgerufen.

Umstellung auf digitale Bahncards

Die Deutsche Bahn hat bekanntgegeben, dass ab dem 9. Juni 2024 die Bahncards 25 und 50 nur noch in digitaler Form erhältlich sein werden. Diese Entscheidung ist Teil der Bemühungen des Unternehmens, nachhaltiger zu werden und Plastikmüll zu reduzieren. Nach Angaben der Bahn können durch den Verzicht auf Plastikkarten jährlich rund 30 Tonnen Plastik eingespart werden.

Kritik von Sozialverbänden

Während der ökologische Vorteil offensichtlich ist, haben Sozialverbände Bedenken geäußert. Michael Stiefel, Projektleiter bei der Diakonie Deutschland, kritisierte die Maßnahme scharf: „Die Deutsche Bahn zeigt, wie es nicht gehen sollte.“ Stiefel betont, dass digitale Angebote für viele Menschen, insbesondere für diejenigen mit geringem Einkommen oder ältere Menschen, oft schwer zugänglich sind. „Menschen, die keine digitalen Endgeräte besitzen oder Schwierigkeiten im Umgang mit digitalen Anwendungen haben, werden künftig von der Nutzung ausgeschlossen,“ so Stiefel weiter. Diese Kritik richtet sich vor allem an die sozialen Folgen der Digitalisierung, die nicht ausreichend berücksichtigt wurden.

Anforderungen und Alternativen

Die Deutsche Bahn weist die Kritik zurück und betont, dass es weiterhin möglich sei, die Bahncard als Papierausdruck zu nutzen. Diese Papierbahncards können in den Kundenzentren der Bahn gekauft und bezahlt werden. Allerdings müssen alle Bahncard-Kunden ein digitales Kundenkonto und eine E-Mail-Adresse besitzen. Diese Anforderungen könnten für einige Kunden eine Hürde darstellen, besonders für jene, die nicht regelmäßig digitale Dienste nutzen.

Steigende Nutzung digitaler Kanäle

Die Deutsche Bahn hat in den letzten Jahren eine deutliche Zunahme der Nutzung digitaler Kanäle verzeichnet. Laut Unternehmensangaben werden mittlerweile 90 Prozent der Fernverkehrstickets über digitale Plattformen verkauft, verglichen mit 51 Prozent vor zehn Jahren. Diese Entwicklung zeigt, dass immer mehr Kunden bereit sind, digitale Dienste zu nutzen, was die Entscheidung der Bahn zur vollständigen Digitalisierung der Bahncards unterstützt.

Nachhaltigkeit und Umweltschutz

Die Umstellung auf digitale Bahncards ist ein bedeutender Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. Durch die Abschaffung der Plastikkarten wird ein erheblicher Beitrag zur Reduzierung von Plastikmüll geleistet. Dies ist ein wichtiger Schritt, um die Umweltauswirkungen des Unternehmens zu minimieren und einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.

Fazit

Die Digitalisierung der Bahncards 25 und 50 ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits trägt sie erheblich zur Reduzierung von Plastikmüll bei und unterstützt die nachhaltigen Ziele der Deutschen Bahn. Andererseits wirft sie soziale Fragen auf, da nicht alle Kunden gleichermaßen von digitalen Angeboten profitieren können. Die Deutsche Bahn muss sicherstellen, dass auch die Bedürfnisse dieser Kunden berücksichtigt werden, um niemanden auszuschließen. Nur so kann die Umstellung auf digitale Bahncards ein Erfolg für alle Beteiligten werden.

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