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Milliardär Klaus-Michael Kühne über Notverkäufe bei Signa-Immobilien

Milliardär Klaus-Michael Kühne über Notverkäufe bei Signa-Immobilien

von | Samstag, 15. Juni 2024 | Wirtschaft

Klaus-Michael Kühne, der renommierte Hamburger Logistikunternehmer und Mehrheitseigentümer von Kühne + Nagel, hat sich erstmals umfassend zu seinem finanziellen Engagement bei dem österreichischen Immobilienunternehmer René Benko geäußert. In einem Interview beschreibt Kühne seine Erfahrungen und die aktuellen Herausforderungen im Zusammenhang mit den Luxusimmobilien der insolventen Signa-Gruppe.

Verführende Immobilienpräsentationen und drohende Notverkäufe

„Herr Benko hat mir viele schöne Fotos von den Immobilien gezeigt und ich habe mich von ihm einlullen lassen“, so Kühne. Der Milliardär räumt ein, dass er von den attraktiven Präsentationen der Immobilien beeindruckt war, was zu seiner Beteiligung führte. Über seine private Holding ist Kühne an mehreren Luxusimmobilien der Signa-Gruppe beteiligt. Trotz der vorhandenen Immobilienwerte befürchtet er nun erhebliche Verluste durch drohende Notverkäufe. „Die Immobilienwerte darin sind auch noch vorhanden, doch es drohen jetzt Notverkäufe und dann bleibt von den Werten nicht mehr viel übrig“, erläuterte Kühne.

Finanzielle Verluste im dreistelligen Millionenbereich

Kühne rechnet mit erheblichen finanziellen Verlusten in dreistelliger Millionenhöhe. „Ich grübele oft darüber, wie mir das passieren konnte“, gestand er. Trotz der bevorstehenden Verluste zeigt sich Kühne jedoch resilient und optimistisch: „Der Verlust sei jedoch zu verkraften.“

Insolvenz der Signa Holding und Zukunft des Elbtowers

Die Signa Holding hatte im November ihre Insolvenz bekannt gegeben, was zu erheblichen Unsicherheiten und Turbulenzen führte. Ein prominentes Symbol dieser Pleite ist die Baustelle des Elbtowers in Hamburg. Kühne schließt ein zukünftiges Engagement am Elbtower nicht aus, betont jedoch die Notwendigkeit eines durchdachten Konzeptes seitens der Stadt Hamburg.

„Zur Fertigstellung des Elbtowers ist sehr viel Liquidität nötig“, betonte Kühne. Sollte die Stadt Hamburg ein vernünftiges Konzept für den Weiterbau und die Anmietung größerer Flächen entwickeln, würde er ein eigenes finanzielles Engagement nicht ausschließen. „Das sage ich auch mit einem Schuss Emotion für meine Heimatstadt Hamburg“, fügte er hinzu.

Politische Ansichten und Zukunftsperspektiven

Im Interview äußerte sich Kühne auch zu aktuellen politischen Entwicklungen in Deutschland. Er zeigte sich erstaunt über den Erfolg der Partei Alternative für Deutschland (AfD) und deren zunehmenden Zulauf. „Für mich ist es erstaunlich, dass die AfD derart viel Zulauf hat“, sagte Kühne. Er hofft, dass die Menschen erkennen, „was für komische Typen das sind“.

Hinsichtlich der politischen Zukunft

Deutschlands nach der nächsten Bundestagswahl kann sich Kühne eine schwarz-grüne Koalition vorstellen. Er betonte die Wichtigkeit einer guten Arbeitsteilung und die Kombination grüner Politik mit wirtschaftsfreundlicher Politik der CDU. „Das wäre vernünftig und könnte am besten funktionieren“, so der Unternehmer.

Fazit

Klaus-Michael Kühne, einer der bedeutendsten Investoren im Immobiliensektor, steht vor erheblichen Herausforderungen aufgrund der Insolvenz der Signa-Gruppe. Trotz drohender Notverkäufe und erheblicher Verluste bleibt er optimistisch und zeigt Bereitschaft für zukünftige Investitionen, insbesondere im Zusammenhang mit dem Elbtower-Projekt in Hamburg. Gleichzeitig äußert er sich kritisch zur aktuellen politischen Landschaft in Deutschland und skizziert seine Vision einer möglichen Regierungskoalition.

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