Berlin – Die Diskussion über die Zukunft der Rentenversicherung in Deutschland ist in vollem Gange. Immer wieder wird die Frage aufgeworfen, ob auch Beamte und Selbstständige in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen sollten.
Simulationsrechnung zeigt positive, aber begrenzte Effekte:
Der Sachverständigenrat der „fünf Weisen“ hat die Auswirkungen einer solchen Einbeziehung simuliert. Das Ergebnis: In den 2030er Jahren würde dies zu „geringen, aber günstigen Effekten“ führen. Die Beitragssätze für alle Versicherten könnten sinken.
Langfristig allerdings kehrt sich dieser Effekt jedoch wieder um. Ab Mitte der 2070er Jahre würden die Rentenleistungen für Beamte und Selbstständige steigen, was zu höheren Beitragssätzen führen würde.
Beamtinnen und Beamte: Hohe Pensionen und hoher Steuerzuschuss:
Die Einbeziehung von Beamtinnen und Beamten in die Rentenversicherung würde zudem den Staat vor neue Herausforderungen stellen. Denn der Staat müsste den Beamten weiterhin eine Zusatzversorgung zahlen, die deutlich höher ausfällt als die gesetzliche Rente.
Die Beamtenpensionen kosten den Staat aktuell schon mehr als 53 Milliarden Euro pro Jahr. Dieser Betrag würde auch bei einer Einbeziehung in die Rentenversicherung nicht wegfallen, da die heutigen Pensionäre und aktiven Beamten mit Pensionsanspruch noch viele Jahre leben werden.
Selbstständige: Beitragseinnahmen, aber keine Rentenansprüche in der Anfangsphase:
Die Einbeziehung von Selbstständigen in die Rentenversicherung würde zwar zu zusätzlichen Beitragseinnahmen führen.
In der Anfangsphase würden jedoch noch keine Renten an Selbstständige ausgezahlt werden, da sie erst nach einer gewissen Beitragszeit Anspruch auf Rente hätten.
Fazit: Kein Patentrezept, aber eine mögliche Option:
Die Einbeziehung von Beamten und Selbstständigen in die Rentenversicherung ist kein Patentrezept zur Sanierung der Rentenkasse.
Sie könnte aber eine Option sein, um die Beitragssätze kurzfristig zu senken und die Rentenkasse langfristig etwas zu entlasten.
Zu beachten ist jedoch, dass dies mit hohen Zusatzkosten für den Staat verbunden wäre.
